An diesem Fachtag am 07.12.2018 werden vielfältige konkrete Erfahrungen aus der Praxis mit minderjährigen Geflüchteten vorgestellt. Dabei werden unterschiedliche Aspekte aus Jungenarbeit, Mädchenarbeit, Jugend*bildung, Diskriminierungsreflexion, Rechtsberatung und der Multiplikator*innenbegleitung gebündelt in 2 konzeptionellen Vorträgen und 5 Praxisworkshops für die eigene Theorie und Praxis zur Verfügung gestellt.
Da die Mehrzahl der unbegleiteten, minderjährigen Geflüchteten männlich* ist, wird hier ein Schwerpunkt auf Männlichkeitskritik und Jungen*arbeit gelegt. Doch auch die ebenso wichtige Genderperspektive der Mädchen*arbeit erhält ihren eigenen Raum der Auseinandersetzung, ebenso wie die Genderreflexion im Umfeld von LGBTI* und Geflüchteten. Darüber hinaus widmet sich ein Workshop der wichtigen Perspektive rechtlicher Belange von minderjährigen Geflüchteten.
Hier finden Sie den Flyer zur Veranstaltung: Flyer_Genderperspektiven Gefluechteter_Hannover_20181207
Es werden pragmatische und politische Folgerungen zur Diskussion gestellt, die eine Qualifizierung in der praktischen Arbeit mit minderjährigen Geflüchteten voranbringen sollen. Dabei werden folgende Leitfragen bearbeitet:
Wie hat sich die Arbeit mit (minderjährigen) Geflüchteten in den ereignisreichen Jahren 2015-2018 geändert? Welche gesellschaftlichen Bilder von Geflüchteten prägen die praktische (geschlechterreflektierte) Arbeit mit Jugendlichen? Was sind hilfreiche Methoden für die Arbeit mit männlichen* (und weiblichen*) Geflüchteten? Wie kann eine konkrete und damit hilfreiche Teilhabe von Geflüchteten erreicht werden? Wie verändern sich hiesige Genderperspektiven durch Geflüchtete? Was sind (alte) Fallstricke? Und was sind (neue) Chancen?
Und es sei betont: Gerade vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Rollbacks und neu entstandener Salonfähigkeit rassistischer und ausgrenzender Positionen ist es fachlich notwendiger denn je, dass sich die Praxis sozialer und bildungsbezogener Arbeit mit minderjährigen Geflüchteten hinsichtlich der ihr zugrundeliegenden Annahmen und Ziele überprüft und weiterentwickelt – hierzu wollen wir mit dem Fachtag einen Beitrag liefern.
Programmpunkte im Einzelnen:
„Ungleichheitsverhältnisse und Diskriminierungsrisiken in der Werteerziehung“ – Andreas Foitzik (Geschäftsführer von adis e.V. – Antidiskriminierung · Empowerment · Praxisentwicklung, Tübingen; Sprecher des Netzwerks Rassismuskritische Migrationspädagogik Baden-Württemberg)
„Unbegleitet männlich werden (müssen) – Chancen einer rassismus- und sexismuskritischen Jungen*arbeit für minderjährige Geflüchtete“ – Olaf Jantz
(Jungenbildungsreferent bei mannigfaltig e.V. Hannover und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit Niedersachsen – LAG JuNi)
Workshops:
- „Wie Mädchenarbeit sich mit Geflüchteten (nicht) verändert“Susanne Lohaus (Stadt Duisburg Jugendamt, Newcomer-Netzwerk Offene Kinder-Jugendarbeit und Flucht, Jungs e.V. – HeRoes/GRRRLs Voice)
- „Besondere Hürden und Herausforderungen in der Arbeit mit jungen LSBTI Geflüchteten“ Kadir Özdemir (Projektkoordination der NVBF – Niedersächsische Vernetzungsstelle für die Belange von LSBTI-Flüchtlingen)
- „Möglichkeiten der Aufenthaltssicherung und jugendhilferechtliche Ansprüche von unbegleiteten (minderjährigen) Geflüchteten“ Gerlinde Becker und Dörthe Hinz (Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. – Zukunft in Niedersachsen)
- „Jungenarbeit mit männlichen* Geflüchteten I: Praxis der Sexualpädagogik“ Helge Kraus und Olaf Jantz (beide: Zukunft in Niedersachsen – mannigfaltig e.V.)
- „Jungenarbeit mit männlichen* Geflüchteten II: Lebensplanung, Berufsorientierung und Wertevermittlung“ Markus Biank (Zukunft in Niedersachsen – VNB e.V.) und Maurice Mwizerwa (Zukunft in Niedersachsen– mannigfaltig e.V.)
Link zur Anmeldung: http://www.fachtagzin.vnb.de/
Bitte melden Sie sich zwecks planerischer Aspekte an. Änderungen werden per Mail bekanntgegeben.
Sommerliche Grüße vom Projekt „Zukunft in Niedersachsen“